Tschüss Chemiekeule, hallo Hausmittel! Für jeden Bereich im Haushalt gibt es in der Drogerie bunte Mittel in Hülle und Fülle. Aber die geheimen Stars verstecken sich wahrscheinlich längst in deinem Küchenregal. Denn waschen, putzen und so einiges mehr kann man mit klassischen Hausmitteln meist mindestens genauso effektiv. Und es schont Umwelt und Geldbeutel. Lies am besten gleich weiter und erfahre, wie du nachhaltige Putzmittel selber machen kannst.
Warum nachhaltige Reiniger mit Hausmitteln genauso gut wirken.
Vorweg: Auch bei der Verwendung von Hausmitteln sind chemische Reaktionen der Grund, warum sich Ablagerungen lösen, Flecken verschwinden oder Wäsche wieder weiß wird. In Spezialreinigern werden Hausmittel, wie zum Beispiel Zitronensäure, zwar auch verwendet, allerdings in Kombination mit Konservierungsstoffen, Weichmachern, Duftstoffen und anderen synthetischen Zusatzstoffen. Diese Zusatzstoffe belasten die Umwelt und können in größeren Mengen sogar gesundheitsschädlich sein. Und warum sollte man umweltschädliche Spezialreiniger kaufen, wenn man den gleichen Haushaltsproblemen auch mit nachhaltigen Hausmitteln begegnen kann?
Alles, was bei dir von Wasser berührt wird, ist von weißen Ablagerungen gezeichnet? Hartes Wasser ist schuld an den unschönen Kalkspuren. Schrubben bringt hier meist nur bedingt etwas, aber besonders bei Kalkablagerungen im Wasserkocher möchte man auch ungern zu synthetischen Mitteln greifen. Hier hilft Zitronensäure. Bei leichten Verkalkungen reicht es, den Wasserkocher von innen mit einer aufgeschnittenen Zitrone abzureiben, anschließend Wasser aufzufüllen und das ganze einwirken zu lassen. Damit die Säure nicht das Material des Wasserkochers angreift, musst du deinen Wasserkocher nach der Reinigung unbedingt gut ausspülen.
Wenn du deinen Wasserkocher vielleicht etwas zu lange nicht entkalkt hast und die Kalkablagerungen hartnäckig sind, kannst du statt einer Zitrone auch reine Zitronensäure verwenden. Diese gibt es in Pulverform oder flüssig in der Drogerie.
Zitronensäure solltest du allerdings nur bis 40 °C einsetzen, denn sonst kann sich Calciumcitrat bilden, welches noch schwerer zu entfernen ist als Kalk.
Übrigens: Kaffeemaschinen und -vollautomaten sollten nur mit speziellen Reinigern für Kaffeemaschinen entkalkt werden, damit die Schläuche und Dichtungen nicht leiden.
Andere nachhaltige Reinigungsmittel bei Kalkablagerungen:
- Essigsäure
- Backpulver
- Cola
So sagst du Schmutz und Ablagerungen natürlich den Kampf an.
Einmal nicht aufgepasst, und schon ist das Mittagessen angebrannt. Wenn das Spülen und Schrubben des Topfes allein nicht helfen, versuche es mit Natron. Natron ist bei Eingebranntem ein richtiges Wundermittel. Einfach Wasser in den Topf geben, einen Teelöffel Natron dazu, die Mischung kurz aufkochen und 15 Minuten einwirken lassen. Danach kannst du den Topf einfach wie gewohnt ausspülen.
Tipp: Nicht nur Töpfe werden so wieder strahlend sauber, sondern auch sensible Teflonpfannen, sofern sie noch nicht zerkratzt sind.
Natron hilft auch bei lästigen Seifenresten am Duschvorhang, Schmutzablagerungen in Fugen, eingebranntem Fett im Backofen oder bei der Beseitigung von Schmutz.
Kräuter können desinfizierend wirken.
Möchtest du nachhaltige Reinigungsmittel selber machen, sind Kräuter eine gute Wahl. Sie schmecken nicht nur gut und werten mit ihrem Aroma Gerichte auf. Die in den Pflanzen enthaltenen ätherischen Öle können in einigen Fällen sogar schmutzlösend und desinfizierend wirken.
Besonders empfehlenswert sind dabei:
- Lavendel
- Oregano
- Rosmarin
- Salbei
- Thymian
Aus Kräutern, Natron, Zitronensaft und Wasser kannst du dir ganz einfach einen nachhaltigen Allzweckreiniger mischen.
1. Lasse einen kleinen Bund Kräuter in 500 ml Wasser 20 Minuten lang kochen.
2. Gieße den Sud durch ein feines Sieb und lasse ihn abkühlen.
3. Füge 1 TL Zitronensaft und 3 EL Natron hinzu.
4. Fülle deinen selbst gemachten Kräuterreiniger in eine Sprühflasche.
5. Klebe ein Etikett darauf, damit du genau weißt, was in deiner Flasche ist.
Wichtig: Fertig abgefüllte ätherische Öle aus dem Fachhandel sind zwar Naturprodukte, allerdings sehr stark konzentriert. Für 1 ml ätherisches Thymianöl braucht es zum Beispiel etwa 50 Gramm Thymian. Ätherische Öle können zu Reizungen der Augen, Atemwege und Haut oder allergischen Reaktionen führen. Diese Öle sollten daher nur sehr stark verdünnt verwendet werden. Die Fläschchen sind auch immer mit entsprechenden Warnhinweisen versehen. Mische deinen selbst gemachten nachhaltigen Reiniger daher lieber mit selbst abgekochten Kräutern.
Gerüche mit nachhaltigen Reinigungsmitteln entfernen.
Besonders in Bezug auf Textilien sind Gerüche ein großes Thema. Die Lieblingsjeansjacke riecht nicht mehr hundertprozentig frisch, aber waschen möchtest du sie auch nicht, damit der Denim lange schön bleibt. Ein klassischer Tipp ist natürlich das Auslüften, doch manchmal wirkt auch das nicht. Um Wasser zu sparen und das Material zu schonen, kannst du einfach einer Technologie ganz ohne Waschmittel oder synthetische Duftstoffe vertrauen: die Bosch Plasma Technologie. Plasma ist der vierte Aggregatzustand der Materie und kommt in der Sonne, den Sternen, Blitzen oder in Leuchtreklamen und einigen Fernsehern vor. Plasma ist also ganz natürlich, kann aber auch künstlich erzeugt werden, wie zum Beispiel durch den FreshUp von Bosch. Die Plasmapartikel fließen mithilfe des handlichen Geräts über den Stoff und lösen Geruchsmoleküle ganz einfach auf. Und das ohne Wasser, ohne Waschmittel, ohne chemische Zusätze.
Wenn du Gerüche von Holzschneidebrettern, aus dem Kühlschrank, der Spülmaschine oder aus Schuhen entfernen willst, helfen dir andere Hausmittel, wie Zitrone, Kaffeepulver, Natron oder Backpulver.
Mehr Infos zur Entfernung von Gerüchen findest du hier.
Hausmittel gegen Flecken.
Während wir Flecken in unserer Kleidung meist mit einem ordentlichen Waschgang entfernen können, sieht es bei nicht oder nur schwer waschbaren Textilien schwierig aus. Je schneller du reagierst, desto besser lässt sich der Fleck entfernen. So lassen sich verschiedene Flecken mit Hausmitteln entfernen:
- Rotwein: Salz in Kombination mit Zitronensaft
- Fett: kohlensäurehaltiges Mineralwasser
- Tomatensauce: kohlensäurehaltiges Mineralwasser oder Essig
- Make-up: Spiritus
- Deo: Essig
Wichtig ist, dass du den Fleck immer nur abtupfst, nicht abreibst, denn sonst arbeitest du die Farbstoffe noch weiter in den Stoff ein.
Auch wenn es manchmal nicht so scheint, können einfache selbstgemacht Putzmittel auf nachhaltiger Basis bei einer ganzen Reihe an Haushaltsaufgaben unterstützen und stehlen synthetischen Mitteln aus dem Handel die Show. Versuche es also zuerst mit einem Hausmittel, der Umwelt und deinem Portemonnaie zuliebe.