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Gesunde Ernährung ist ein Thema, das viele Eltern beschäftigt. Doch wodurch zeichnet sich diese eigentlich aus? Jessica von Allesch kennt die Antwort. Sie ist Ernährungsberaterin für Kinder und erzählt im Interview, was es zu beachten gilt. Außerdem gibt sie Tipps für den richtigen Umgang mit Süßigkeiten.
Welche Nährstoffe sind für Kinder besonders wichtig?
Die Ernährung von Kindern sollte immer folgende Komponenten enthalten: Kohlenhydrate, Fett, Proteine, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Eine gute Kombination wären z. B. Nüsse (Proteine, Fett), ein belegtes Vollkornbrot (Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe, Fett), Obst und Gemüse. Für die Auswahl kann man sich da an der Ernährungspyramide der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) orientieren. Je mehr Abwechslung man im Speiseplan anbietet und auch auf eine ästhetische Zusammensetzung achtet, desto besser nehmen die Kinder die gesunden Produkte an. Wichtig ist, dass Kinder lernen, warum sie möglichst gesund essen sollten. Hierzu kann man Kindern Techniken beibringen, wie sie Lebensmittel probieren können und mögen lernen.
Können Kinder vegetarisch oder vegan ernährt werden?
Egal ob wir für unsere Kinder eine mischköstliche, vegetarische oder vegane Ernährungsweise auswählen, wir sollten immer sicherstellen, dass unsere Kinder alle Nährstoffe bekommen, die sie benötigen. Daher sollte man sich grundsätzlich informieren, was eine gesunde Kinderernährung ist – unabhängig davon, welche Ernährungsform man wählt. Es gibt viel Literatur für vegane Kinderernährung und auch viele Ernährungsberater*innen, die sich auf vegane oder vegetarische Kost spezialisiert haben. Ferner empfehle ich bei einer veganen Ernährung einen Kinderarzt mit ins Boot zu holen, der sich mit veganer Ernährung auskennt. Dieser kann die Familie bei Fragen beraten, damit sichergestellt ist, dass alle erforderlichen Nährstoffe in der Familienkost enthalten sind.
Wie sieht ein optimaler Tagesplan für die Ernährung von Kindern/ Kleinkindern aus?
Wie bereits erwähnt, sollte die Ernährung Kohlenhydrate, Fett, Proteine, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Am besten bekommt man eine gute Ernährung mit möglichst viel Abwechslung im Speiseplan hin.
Hier liegt ein möglicher Wochenplan zum Download ab, wie ich ihn in der Praxis an Familien weitergebe.
Aber auch innerhalb einer Produktkategorie kann man für Abwechslung sorgen. Nehmen wir das Beispiel Brot: Jedes Getreide bietet unterschiedliche Nährstoffe. Je öfter ich wechsle und Weizen, Dinkel oder Roggen mische, desto besser meine Versorgung mit Nährstoffen. Vollkorn ist immer vorzuziehen, da hier mehr Nährstoffe und Mineralstoffe enthalten sind.
Bei all der Abwechslung sollten Eltern besonders auf die Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren achten, das heißt einmal pro Woche fettigen Seefisch wie beispielsweise Lachs servieren. In Fischstäbchen steckt übrigens nicht genügend Omega-3. Stattdessen kann man auch ein hochwertiges Omega-3-Öl in der richtigen Dosierung nutzen, wenn Kinder keinen Fisch mögen oder die Familie sich vegan ernährt.
Wie geht man mit der Frage nach Süßigkeiten ideal um?
Süßigkeiten gehören zu unserem Leben dazu, ob wir wollen oder nicht. Auch wenn mir oft die Menge und Häufigkeit, mit der unsere Kinder mit Süßigkeiten überhäuft werden, nicht zusagen, so findet das Naschen oftmals außerhalb der eigenen vier Wände in Schule oder Kita, auf Kindergeburtstagen oder Festen statt. Ich finde es daher wichtig, dass Kinder lernen, was die richtige Süßigkeitenmenge für sie ist. Wir sollten ihnen beibringen, wie sie lernen dies einzuschätzen und zu üben, sich nicht komplett mit Süßigkeiten satt zu essen. Ganz grob kann man sagen, dass die Süßigkeitenportion für einen Tag in die eigene Hand passen sollte. Für ein Kita-Kind ist das eine Menge von ungefähr 2–3 Bonbons als Tagesportion Süßigkeiten. Wer es ganz genau wissen möchte, kann mit seinen Kindern ein Experiment daraus machen. Auf der Seite der DGE findet man die Referenzwerte für Zucker je nach Alter , die man nicht überschreiten sollte. Im nächsten Schritt nimmt man sich seine Süßigkeiten zu Hause und rechnet mal aus, welche Mengen das denn so wären. Hierbei gilt natürlich zu beachten, dass man evtl. noch weiteren Zucker über Marmelade, Schokoaufstrich usw. zu sich nimmt.
Wichtig ist es, dass das Kind die Möglichkeit hat, die Eigenverantwortung zu trainieren. Denn was wir als Eltern nicht möchten, sind Jugendliche, die sich schon morgens am Kiosk Chips und Kekse kaufen, weil sie nie die Gelegenheit hatten, eine gesunde Ernährung und einen guten Umgang mit Süßigkeiten zu lernen.
Mit Kita-Kindern kann man die tägliche Süßigkeitenmenge gemeinsam auswählen und das Kind selbst entscheiden lassen, wann es die Süßigkeit am Tag essen möchte. Mit Kindern ab dem Grundschulalter könnte man bspw. eine kleine Box mit Süßigkeiten für eine Woche füllen, und dann darf das Kind innerhalb dieser Woche entscheiden, wann es seine Süßigkeiten essen möchte.
An welche Stellen kann ich mich als Elternteil bei Fragen und Problemen zum Thema Kinderernährung wenden?
Wenn Eltern sich um das Essverhalten ihres Kindes Sorgen machen, dann sollten sie immer zuerst ihren Kinderarzt aufsuchen. Ich empfehle gerne, diesen Termin ohne Kinder wahrzunehmen, denn egal worum es genau geht, ist es für die Eltern einfacher, von ihren Sorgen zu berichten, wenn keine neugierigen Kinderohren zuhören. Und für die Kinderohren ist es besser, wenn nicht in ihrer Gegenwart über ihre Gewohnheiten gesprochen wird. Der Kinderarzt kann dann die Eltern weiter beraten und ggf. auch eine Ernährungsberatung empfehlen. Sieht der Kinderarzt keinen Handlungsbedarf, die Eltern möchten aber trotzdem etwas an ihrer Situation ändern, können Eltern natürlich auch aus Eigeninitiative eine Ernährungsberatung aufsuchen.
Das Interview mit Jessica von Allesch zeigt, dass bei der Ernährung von Kindern Balance und ein aktives Kennenlernen verschiedener Lebensmittel wichtig sind. Hilfreich kann auch sein, die Kinder aktiv in die Zubereitung ihres Lieblingsessens mit einzubeziehen. Ein praktischer Helfer dabei ist die Küchenmaschine Serie 4 von Bosch. Mit ihr können auch Kinder aktiv beim Zubereiten ihrer Lieblingsrezepte helfen. So lernen Kinder spielerisch, welche Zutaten Teil ihres Lieblingsessens sind und wie man dieses zubereitet. Raspeln, Rühren und Pürieren werden zur Lernaufgabe. So lässt sich gesunde Ernährung einfach in den Alltag integrieren.
