Es gibt sie im Supermarkt in getrockneter Form, portioniert und gefroren aus dem Tiefkühlfach oder großgezogen in Töpfen: Küchenkräuter. Egal ob Basilikum, Minze oder Thymian, Kräuter verfeinern jedes Gericht. Doch Küchenkräuter kann man auch ganz einfach zu Hause selbst anbauen und ihnen beim Wachsen zuschauen. So weiß man genau, woher sie kommen und dass keine Pestizide zum Einsatz kamen. Zudem sind sie mit der richtigen Pflege langlebiger als die Pflanztöpfe aus dem Supermarkt.
Die richtige Erde und geeignete Töpfe für die Kräuterzucht.
Für einen guten Start und ein langsames, kräftiges Wachstum solltest du für deine eigenen Kräuter auf Anzuchterde zurückgreifen. Sie ist nährstoffarm, keimfrei und wasserdurchlässig. Nährstoffarm? Klingt erst einmal falsch, ist es aber nicht. Die Erde muss nährstoffarm sein, damit die Keimlinge nicht zu schnell wachsen. Andernfalls würden sie anfälliger für Krankheiten werden.
Um den natürlichen Lebensraum zu imitieren, wird bei mediterranen Kräutern Sand in den Boden gemischt.
Das Küchenkraut mit dem wohl niedrigsten Anspruch ist die Kresse. Sie gedeiht in einem flachen Gefäß auf angefeuchteter Watte und kann gut auf Erde verzichten.
Alle anderen Kräuter bevorzugen luftdurchlässige Pflanztöpfe, beispielsweise aus Ton. Wichtig beim Kräuter selber anbauen ist, dass sie einen Wasserablauf haben, also ein kleines Loch im Boden, aus dem überschüssiges Wasser austreten kann. Um den Wasserablauf zu verbessern, kannst du eine Drainageschicht aus Tonscherben, Substrat oder Kies unter die Anzuchterde geben. Dies funktioniert nicht nur im Tontopf, sondern auch im Kräuterhochbeet.
Immer griffbereit: Kräuter auf der Fensterbank selber anbauen.
Wer seine Kräuter in Küchennähe anbauen möchte, der kann dies auf der Fensterbank tun. Der Vorteil: Auch im Winter können hier Kräuter angebaut werden.
Viele Kräuter lassen sich aufgrund ihrer geringen Wuchshöhe und den unkomplizierten Standortansprüchen auf der Fensterbank selber ziehen. Hierzu zählen unter anderem:
- Basilikum
- Kresse
- Minze
- Zitronenmelisse
- Petersilie
Minze, Kresse und Zitronenmelisse gedeihen auch wunderbar im Halbschatten, Basilikum hingegen braucht viel Sonne. Der kleine Kräutergarten auf der Fensterbank sollte am besten morgens bewässert werden. Stehen die Kräuter überwiegend sonnig, dann ist tägliches Gießen ein Muss. Ist das Wetter trübe oder stehen die Pflanzen eher halbschattig, sollte man etwas sparsamer sein. Generell ist es beim Kräuter selbst anbauen wichtig, dass die Kräuter keiner Staunässe ausgesetzt sind, sonst könnten die Wurzeln faulen.
Wichtig: Immer nur den Boden, nie die Pflanze bewässern, da sonst Krankheiten begünstigt werden.
Für ein aromatisches Balkonien: Kräuter für den Balkon.
Wer einen Balkon hat, kann ihn nicht nur mit blühenden Pflanzen bunt gestalten, sondern auch jede Menge Lebensmittel selbst anpflanzen. So auch frische Kräuter.
Die gute Nachricht: Alle Kräuter, die auf der Fensterbank angebaut werden können, eignen sich auch für den Balkon. Besonders beliebt bei den aromatischen Grünpflanzen ist ein sonniger Südbalkon, aber auch ein halbschattiger Ost- oder Westbalkon eignet sich für die Anzucht. Bei einem Nordbalkon ist es eher empfohlen, die Kräuteranzucht nach drinnen zu verlagern, da die Kräuter sonst zu kühl und schattig stehen könnten.
Besonders die mediterranen Kräuter lieben ein sonniges Plätzchen im Freien:
- Thymian
- Oregano
- Lavendel
- Rosmarin
- Salbei
Die Pflanztöpfe dürfen beim Anbau auf dem Balkon gerne etwas größer sein und einen Durchmesser von mindestens 15 cm haben. Salbei braucht ein etwas größeres Pflanzgefäß mit einem Fassungsvermögen von 5 Litern.
Wird es im Winter zu kalt, sollten die Kräuter in die Wohnung umziehen. Hier können sie ganz entspannt auf der Fensterbank weiterwachsen.
Ab ins Beet: Kräuter für das Kräuterbeet.
Am wohlsten fühlen sich Pflanzen natürlich, wenn sie sich ausbreiten können. Dazu haben Kräuter im Kräuterbeet am meisten Platz.
Tiefwurzler sollten vorzugsweise im Beet angepflanzt werden, da sie hier optimal wachsen können. Dazu zählen:
- Schnittlauch
- Dill
- Wermut
- Estragon
Damit du lange Freude an deinen selbstgezogenen Kräutern hast, empfehlen sich mehrjährige Kräutersorten, die einen nicht allzu kalten Winter auch im Freien überstehen, zum Beispiel:
- Minze
- Zitronenmelisse
- Bärlauch
- Petersilie
Entscheidest du dich für einen bunten Mix aus einjährigen und mehrjährigen Pflanzen, sollten diese am besten räumlich getrennt werden.
Vorsicht: Kräuter haben im Beet zwar mehr Platz, sind aber auch Feinden direkter ausgesetzt. Schädlinge wie Nacktschnecken und Blattläuse können mit anderen Kräutern vertrieben werden. So verabscheuen sie Beete mit Lavendel, Thymian und Rosmarin.
Farne, Gräser und pelzige Pflanzen sind ebenfalls effektiv gegen Schnecken, insbesondere dann, wenn sie am Rand gepflanzt werden.
Auf gute Nachbarschaft – welche Kräuter passen zusammen?
Egal ob Balkonkasten oder Kräuterbeet: Einige Kräuter wachsen übrigens besser oder auch nicht so gut, wenn sie direkt nebeneinander gepflanzt werden. Zitronenmelisse begünstigt beispielsweise das Wachstum aller anderen Kräuterarten.
Kräuter, die nicht nebeneinander gepflanzt werden sollten, sind folgende:
- Basilikum und Melisse
- Dill und Estragon
- Fenchel und Koriander
- Kamille und Pfefferminze
- Majoran und Thymian
Kräuter lecker einsetzen.
Sind deine selbst gezogenen Kräuter groß genug, kannst du sie vielfältig einsetzen. Du kannst damit Gerichte würzen und verfeinern oder etwas ganz Neues daraus zubereiten. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Basilikumpesto? Bei der Zubereitung hilft dir ein leistungsstarker Stabmixer wie der ErgoMaster Serie 6 von Bosch. Oder du mischt dir deinen persönlichen Lieblings-Kräutertee.
Wirkungsvolles Grün.
Kräuter sind nicht nur lecker, sie haben auch positive Eigenschaften und können bei kleinen Beschwerden unterstützen. In unserer Infografik erfährst du, welche Kräuter welche Wirkung haben und wie du sie am besten einsetzt.