Du brauchst keinen Garten, um eigenes Gemüse zu ernten. Und spezielles Equipment schon gar nicht. Ein einfaches Wasserglas reicht vollkommen aus. Der Trend „Regrowing“ verspricht genau das: Auf sozialen Plattformen beobachten wir fasziniert, wie Menschen mühelos aus Gemüseresten von Möhren, Salaten und Frühlingszwiebeln neues, frisches Grün ziehen. Kann man so einfach Gemüse nachwachsen lassen? Wir erklären hier, wie es funktioniert. Und das Schöne ist: Es kann wirklich jeder zu Hause nachmachen!
Regrowing ist das Nachwachsenlassen von Gemüseresten. Was zunächst magisch klingt, ist tatsächlich ganz einfach: Alles, was du dafür brauchst, ist Licht, Wasser, Wärme und etwas Geduld. Platzierst du verbleibende Teile deines Gemüses, wie Stängel, Wurzeln oder Strünke, in Wasser, schlagen sie erneut Wurzeln und entwickeln neues Grün. Das Resultat: Aus vermeintlich unbrauchbaren Resten entstehen frische und leckere Nahrungsmittel.
Hinter dem Regrowing-Trend steckt allerdings mehr als nur ein faszinierendes Experiment. Es geht darum, Bewusstsein für Lebensmittelverschwendung und die Umwelt zu schaffen. Indem du den Lebenszyklus von Gemüse verlängerst und den Wachstumsprozess beobachtest, schaffst du eine persönliche Verbindung zur Natur. Die Methode ist auch eine tolle Möglichkeit, um Kindern auf einfache Art zu zeigen, wie Gemüse wächst.
Hinter dem Nachwachsenlassen von Gemüseresten steckt ein ganz natürlicher Prozess. Pflanzen, die nachwachsen, vermehren sich vegetativ, das heißt ohne Samen. Sie besitzen teilungsfähiges Gewebe und klonen sich einfach. Wird eine Pflanze beschädigt, kann sie sich daher auch regenerieren. Du kennst dieses Prinzip zum Beispiel von einer Wiese, die nach dem Mähen einfach nachwächst. Und auch in deiner Küche findet vegetative Vermehrung statt: Länger gelagerte Kartoffeln bilden Triebe aus. Buddelst du sie im Garten ein, entsteht eine ganz neue Kartoffelpflanze. Pflanzen können also aus verbleibenden Teilen neues Leben hervorbringen. Und wir können uns dieses Phänomen zunutze machen, um Gemüsereste in unserer Küche nachwachsen zu lassen.
Viele Gemüsesorten eignen sich hervorragend für Regrowing. Besonders einfach und ohne besondere Vorkenntnisse funktioniert es mit diesen Sorten:
Unser Tipp: Starte dein Regrowing-Experiment gleich mit mehreren Gemüsesorten und teste aus, mit welchen es dir am besten gelingt.
Regrowing kannst du ganz einfach Schritt für Schritt nachmachen. Du brauchst dafür nur einen geeigneten Gemüserest, ein passendes Gefäß und etwas Wasser. Und so geht’s:
1. Schneide das Gemüse so ab, dass ein kleiner Teil des Stängels oder der Wurzel intakt bleibt. Stelle den Gemüserest in ein geeignetes Gefäß.
2. Fülle das Glas oder die Schale mit wenig Wasser und stelle es an einen hellen Ort, z. B. auf die Fensterbank.
3. Nach wenigen Tagen kannst du das erste nachgewachsene Gemüse ernten.
Damit dir Regrowing garantiert gelingt, solltest du diese wichtigen Tipps unbedingt beachten:
Für die Gemüsesorten, die im Wasserglas nachwachsen, reicht ein Standort drinnen vollkommen aus. Die Fensterbank ist der ideale Platz, um den Wachstumsprozess hautnah mitzuerleben. Je nach Jahreszeit und Wetterlage können deine Gemüsereste auch auf dem Balkon Platz finden. Spätestens wenn du sie einpflanzen willst, ist der Balkon oder ein kleines Gemüsebeet im Garten ein guter Ort für deine Pflanzen.
Bestimmte Gemüsesorten wie Kartoffeln, Zwiebeln oder Knoblauch eignen sich auch wunderbar für Regrowing, können aber erst in der Erde zu neuen Pflanzen heranwachsen. Du kannst sie im Wasserglas vorziehen und sobald sie ausreichend Wurzeln ausgebildet haben, in die Erde pflanzen. Das gelingt gut im Garten, aber auch in einem kleinen Gemüsebeet oder einem großen Topf auf dem Balkon.
Die Zeitspanne für den Regrowing-Prozess variiert je nach Gemüsesorte. Bei besonders schnell wachsenden Sorten wie der Frühlingszwiebel kannst du schon nach einem Tag beobachten, wie das Gemüse wächst. Andere Sorten wie Möhren oder Rote Bete zeigen nach wenigen Tagen das erste Grün. Sorge für optimale Wachstumsbedingungen, wie den passenden Standort und ausreichend Licht, um schnelle Fortschritte zu erzielen. Und wenn es mal nicht sofort gelingen sollte, erinnere dich daran: Geduld ist der Schlüssel. Freue dich auf den Moment, wenn die ersten zarten Blätter nachwachsen.
Sobald dein Regrowing-Gemüse erfolgreich nachgewachsen ist, kannst du es ernten und zubereiten. Hier sind einige kreative Ideen, wie du das nachgezogene Gemüse vielseitig einsetzt:
Hättest du gedacht, dass du aus vermeintlich nutzlosen Überresten neue, frische Nahrungsmittel nachwachsen lassen kannst? Dank Regrowing kannst du auch ohne grünen Daumen dein eigenes Gemüse ziehen – und schonst dabei deinen Geldbeutel. Also schnapp dir deine Gemüsereste und lass die grüne Magie beginnen!