Spaghetti Bolognese ist DAS Lieblingsgericht vieler Kinder und Erwachsener, und auch aus italienischen Restaurants ist es – zumindest in Deutschland – nicht wegzudenken. Im vermeintlichen Herkunftsland Italien wird man es so allerdings nie finden. Die perfekte Bolognese gelingt mit ein paar Tricks auch zuhause und ist überraschend vielseitig.
Warum es in Italien keine Spaghetti Bolognese gibt
Die Geschichte der Bolognese reicht weit zurück. Bereits 1982 wurde das offizielle Rezept bei der Handelskammer von Bologna eingetragen, um die Küche und Tischkultur zu bewahren und das Rezept somit an nachfolgende Generationen weiterzugeben. Die traditionelle Bolognese besteht aus gehacktem Rindfleisch und Schweinespeck sowie viel frischem Gemüse wie Möhren, Stangensellerie, Zwiebeln und Tomaten. Hinzu kommt trockener Rotwein, Vollmilch und Gemüsebrühe sowie Olivenöl, Salz und Pfeffer.
Wenn Sie im Italienurlaub jedoch nach den besten Spaghetti Bolognese suchen sollten – lassen Sie es lieber … Denn Sie werden das Gericht allenfalls in einem Touristen-Lokal finden. In Italien heißt es Ragù alla bolognese. Dort wird das Ragout allerdings nicht zu Spaghetti serviert. Die Italiener glauben daran, dass sich die Soße mit den dünnen Spaghetti nicht richtig verbindet. Das klappt wohl besser mit Tagliatelle, den flachen Bandnudeln.
Die Geschichte besagt, das US-amerikanische und englische Soldaten während des Zweiten Weltkriegs häufig das Ragù alla bolognese mit Pasta aßen und es nach Rückkehr in ihre Heimat auch dort essen wollten. Dort servierte man es ihnen dann mit Spaghetti, und so war das vermeintlich italienische Leibgericht geboren.
Schon gewusst? Die Italiener nutzen zum Essen von langen Nudeln keine Löffel, sondern rollen die Nudeln am Tellerrand auf die Gabel auf.
Bolognese zubereiten: Das Geheimnis für ein perfektes Ergebnis
Was absolut nicht notwendig für eine perfekte Bolognese ist, sind Gewürzmischungen aus der Tüte oder eine Fertigsoße aus dem Glas. Denn mit ein paar frischen Zutaten und wenigen Handgriffen ist der Soßen-Klassiker zuhause zubereitet. Aber nach dem Motto „gut Ding will Weile haben“ sollte die Soße möglichst lange einkochen, denn je länger sie einkocht, desto aromatischer wird sie. Dafür sollten Sie gut und gerne ein bis zwei Stunden einplanen. Wenn Sie genug Zeit haben, dann lassen Sie die Soße offen köcheln und geben bei Bedarf Flüssigkeit nach. Wenn es schneller gehen soll, dann kochen Sie die Bolognese am besten mit geschlossenem Deckel, damit die Flüssigkeit nicht verdampft und nichts anbrennt. Und wer es besonders einfach und gelingsicher möchte, der greift auf den Cookit zurück. Aktiv sind Sie mit dem Cookit nur 31 Minuten gefragt, danach können Sie 109 Minuten entspannen, denn das Anbraten des Hackfleischs, das Köcheln und das Rühren übernimmt der Cookit ganz ohne Anbrennen komplett allein.
Wenn das Ragout fertig ist, kann es abgeschmeckt und mit frischen Kräutern bestreut werden. Die Italiener geben für gewöhnlich noch etwas Sahne hinzu, sofern getrocknete Nudeln verwendet werden. Bei frischer Pasta, die sich übrigens ganz einfach mit der Küchenmaschine Serie 4 von Bosch herstellen lässt, wird sie weggelassen. Und für alle, die Käse lieben: Runden Sie das fertige Gericht mit geriebenem Parmesan ab.
Haltbarmachen oder weiterverwenden
Sie haben noch Bolognese übrig oder extra etwas mehr gekocht? Kein Problem, Bolognese schmeckt am nächsten Tag sogar oft noch besser, da sie dann richtig durchgezogen ist. Im Kühlschrank hält sie sich mindestens zwei Tage. Natürlich können Sie die Soße auch portionsweise einfrieren und bei Bedarf auftauen. Wer die Bolognese-Soße noch länger haltbar machen möchte, der kann diese im noch heißen Zustand in saubere Gläser abfüllen und einkochen. Dunkel aufbewahrt, hält sich die vorbereitete Soße so sechs bis neun Monate.
Die übrige Bolognese-Soße können Sie am nächsten Tag aber auch wunderbar für die Zubereitung einer Lasagne nutzen. Als Füllung für Paprika oder anderes Gemüse eignet sie sich ebenfalls prima.
Der Klassiker mal anders
Psst … erzählen Sie es keinem Italiener! Wir haben ein paar leckere Ideen für die Abwandlung der klassischen Bolognese:
- Wenn es mal keine Tomaten sein sollen, dann schmeckt eine weiße Bolognese sehr lecker. Dafür einfach den Rotwein gegen einen Weißwein austauschen und statt der roten Früchte Ricotta hinzugeben.
- Zeit für einen fleischfreien Tag? Statt Hackfleisch können Sie auch pflanzliche Produkte verwenden. Dafür entweder Sojagranulat nach Packungsanweisung zubereiten und scharf anbraten oder Tofu zerkrümeln und erst gegen Ende mit in die Soße geben.
- Sie haben noch einige Gemüsereste im Kühlschrank? Geben Sie diese einfach mit in den Soßentopf. Pilze schmecken beispielsweise fantastisch in einer Bolognese-Soße.
- Die Kinder können sich nicht zwischen Spaghetti Bolognese und Lasagne entscheiden? Dann mischen Sie die Rezepte einfach. Ca. 15 Minuten bevor die Bolognese fertig ist, geben Sie grob zerkleinerte Lasagneplatten hinzu und kochen diese, bis sie gar sind. Dann etwas geriebenen Käse und Schmand verrühren und in der Pfanne verteilen.
- Sie möchten heute mal auf Kohlenhydrate verzichten oder Ihnen ist nach einem etwas leichterem Gericht? Dann kombinieren Sie den italienischen Klassiker mit Gemüse-Nudeln aus Zucchini oder Kohlrabi.
- Für die rein pflanzliche Küche bietet sich auch die Variante der Linsenbolognese an. Statt Hackfleisch verwenden Sie dafür Berglinsen oder Tellerlinsen – die machen die Soße übrigens besonders sämig!